Erste Hilfe

Bei Notfällen jeglicher Art sollten Sie möglichst versuchen den Überblick zu behalten. Bringen Sie umstehende Personen und Tiere aus dem Gefahrenbereich und lassen Sie sich von erfahrenen, im Umgang mit Pferden routinierten Personen helfen. Dann rufen Sie die Pferdepraxis Isartal, wir sind 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für solche Fälle erreichbar (Tel. 08178-9989644). Bis zum Eintreffen des Tierarztes gilt es vor allem, weitere Schäden für das Pferd zu vermeiden.

Hier eine Übersicht der häufigsten Erkrankungen und erste Maßnahmen, die Sie noch vor dem Eintreffen des Tierarztes ergreifen können:

Bei Kolik oder Kolikverdacht (Pferd ist unruhig, wälzt sich manchmal oder legt sich nieder, frisst nicht oder schlecht, flehmt, schaut sich nach dem Bauch um, schwitzt, scharrt) muss das Futter entfernt und das Pferd am besten geführt werden. Man muss es nicht mit aller Macht am Wälzen hindern.

Bei Schlundverstopfung (Pferd würgt und hustet, es läuft Speichel mit Futterteilen aus den Nüstern) muss die weitere Futteraufnahme gestoppt werden. Möglichst sollte das Pferd den Kopf tief halten damit der Speichel nicht in die Lunge gelangt.

Tiefe Wunden sollten nur mit laufendem Wasser ausgespült werden. Das Pferd sollte ruhig gehalten werden, um weitere Traumata zu vermeiden. Auf keinen Fall dürfen Sprays auf noch nicht untersuchte Wunden gegeben werden, weil die Verletzung dadurch nur unübersichtlich wird.
Bei stark blutenden Wunden kann ein Druckverband helfen, die Blutung zu stillen. Dazu kann man ein frisch gewaschenes Handtuch verwenden.

Ist das Pferd hoch- bis höchstgradig lahm sollte man es stehen lassen, eventuell die betroffene Gliedmaße mit Wasser kühlen und auf den Tierarzt warten. Bei Frakturverdacht werden wir Röntgen und brauchen somit einen Stromanschluss.

Bei einem Nageltritt sollte am Fremdkörper die Eindringtiefe gekennzeichnet werden und am Huf die verletzte Stelle. Lässt man den Nagel im Huf kann man zwar mit einem Röntgenbild die genaue Lage feststellen, allerdings wird der Nagel meist bei Belastung weiter bewegt und richtet größeren Schaden an, so dass es praktikabler ist, ihn heraus zu ziehen.

Bei allen Notfällen können Sie außerdem die Zeit bis zu unserem Eintreffen nutzen, um für einen ruhigen, sicheren Behandlungsort zu sorgen (ggf. andere Pferde weg sperren). Licht, Wasser und ein bisschen Sauberkeit machen die Untersuchung und Behandlung Ihres Pferdes exakter und sicherer. Ein Stromanschluss ist wichtig, sobald man röntgen muss.

Wenn Sie sich in aller Ruhe für den Ernstfall vorbereiten möchten, bieten wir auch gern Erste Hilfe Kurse bei Ihnen am Stall an. Dabei lernen Sie die häufigsten akuten Erkrankungen kennen, bekommen Tipps um den Zustand des Patienten genauer einzuschätzen und wir üben die Ermittlung der Vitalwerte (Puls, Atmung, Temperatur) sowie das Anlegen von Verbänden.